Die zahnmedizinische Prophylaxe (gr.: „die Vorbeugung“), beschäftigt sich mit vorbeugenden Maßnahmen, welche die Entstehung von Krankheiten der Zähne und des Zahnhalteapparates verhindern sollen.
Professionelle Zahnreinigung (PZR) ist ein Hauptbestandteil der zahnmedizinischen Prophylaxe. Man versteht darunter eine mechanische Reinigung der Zähne, die deutlich über das hinausgeht, was jeder Mensch selbst täglich erledigen kann.
Zahnbelag (Plaque) besteht aus mehreren, komplex aufgebauten Schichten und enthält Eiweiße, Kohlenhydrate, Phosphate und Mikroorganismen. Zahnbelag entsteht besonders dort, wo Zahnflächen nicht durch natürliche oder künstliche Reinigung belagfrei gehalten werden können.
Die primäre Karies- und Parodontalprophylaxe richtet sich auf die Schaffung einer möglichst plaque- und zahnsteinfreien Mundhöhle. Dieses Ziel kann nur durch geeignete Mundhygienemaßnahmen erreicht werden. Auch der langzeitige Erfolg bereits bestehender zahnmedizinischer Restaurationen, meist Füllungen, hängt von einer guten Mundhygiene ab. Ergänzend zu den Mundhygienemaßnahmen, die jeder zu Hause durchführen kann, sollte in regelmäßigen Zeitabständen von mindestens sechs Monaten eine professionelle Zahnreinigung durch den Zahnarzt oder dessen Hilfspersonal durchgeführt werden.
Die PZR umfasst eine vollständige Entfernung versteckter weicher und auch mineralisierter Zahnbeläge, welche oberhalb des Zahnfleischs als Zahnstein und unterhalb des Zahnfleisches als Konkremente (mineralisierte Plaque) bezeichnet werden. Dies erfolgt mit Ultraschall-Geräten und Handinstrumenten (Polierstreifen, Bürstchen, Zahnseide). Anschließend werden eventuell verbliebene Verfärbungen und Ablagerungen auf den Zahnoberflächen mittels Pulverstrahl entfernt und einem rotierenden Gummikelch oder einem Bürstchen mit einer Prophylaxepaste poliert. Nur so können die Zahnoberflächen optimal geglättet werden, um ein Neuansetzen von Belägen zu erschweren. Abschließend sollten zum Schutz des Zahnschmelzes die Zahnoberflächen mit einem speziellen Fluoridlack behandelt werden, um dessen Widerstandskraft zu erhöhen.
Die Zahnaufhellung oder das Bleaching (von engl. to bleach, „bleichen“) ist eine Methode, um die Zähne aus kosmetischen und ästhetischen Gründen aufzuhellen. Erstaunliche Farbaufhellungen sind möglich.
Falls das Bleaching bei sehr starken Verfärbungen nicht zum gewünschten Erfolg führt, kann der Zahn mit einem Veneer versorgt werden. Siehe dazu Ästhetik, Veneers, Komposit
Zahnverfärbungen können von außen entstehen, indem färbende Lebens- und Genussmittel, wie alkoholische Getränke, aber auch Tee, Tabakrauch, Kaffee, etc. in den Zahn durch minimale Schmelzfrakturen oder Sprünge eindringen. Innere Verfärbungen können durch die Auswirkung von Medikamenten, infolge von Unfällen, Karies, Absterben des Zahnmarks und Mangelernährung entstehen.
Diese Behandlung erfolgt bei uns in der Praxis auf dem Behandlungsstuhl von mir oder der Prophylaxeassistentin. Zur Vorbereitung wird das Zahnfleisch mit einem fließfähigem Material, einem „gingiva protector“, geschützt (abgedeckt). Das Aufhellungsmittel wird direkt auf die zu bleachenden Zähne gebracht und wirkt dort ein. Mitunter wird durch eine Lichtbestrahlung die Wirkung intensiviert. Nach 10 Minuten wird das Gel entfernt. Ist die Aufhellung noch nicht ausreichend, kann das Verfahren wiederholt werden. In der Regel sind bei einer erstmaligen Zahnaufhellung ein bis zwei Behandlungen nötig, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erreichen.
In unserer Praxis wird das „in-office-bleaching“ Verfahren favorisiert, da kein Bleachgel vom Patienten geschluckt werden muss.
Ist ein einzelner devitaler , also abgestorbener oder „toter“ Zahn aufzuhellen, kann dies auch mit einer Einlage im Zahn geschehen. Die Krone des Zahnes wird dazu wieder geöffnet (durch die vorangegangene Wurzelkanalbehandlung ist diese ja bereits aufgebohrt worden) und ein geeignetes Mittel in die Höhle eingebracht. Der Zahn wird provisorisch verschlossen und das Aufhellungsmittel für einen oder mehrere Tage im Zahn belassen. Nach erfolgtem Bleaching wird der zuvor geschaffene Hohlraum wieder mit einem farblich passenden „Komposit“ Siehe dazu Ästhetik, Veneers, Komposit aufgefüllt. Sofern die erreichte Zahnfarbe nicht dem Wunschergebnis entspricht, kann die Methode wiederholt werden.
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass es zu Schäden des Zahnschmelzes und des Zahnfleisches kommen kann, wenn die Zähne sofort nach der Aufnahme von säurehaltigen Nahrungsmitteln, Saft oder Nektar von Früchten wie Ananas und Orangen geputzt werden. Daher wird empfohlen, mit dem Zähneputzen zu warten, bis der Speichel das Saure Milieu neutralisiert hat. Kaugummikauen kann den Prozess der Neutralisierung erheblich beschleunigen.